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Beschreibung

Gesellschaftliche Veränderungen beeinflussen über die Primärbeziehungen das Individuum (A. Lorenzer). Bildet der Mensch eine Depression aus, wirkt dies auf die Gesellschaft zurück (H. Will et al.). Einer der Schwerpunkte des Seminars ist der jeweils unterschiedlich gewichtete Zusammenhang zwischen evolutionsbiologischen, traumatischen und neurotischen Faktoren in der Genese des veränderten Selbst- und Welterlebens, das wir als depressiv diagnostizieren.

Anhand von Fallmaterial und Fallvignetten aus der Praxis des Seminarleiters und der Teilnehmer:innen wollen wir ausgehend von den Wahrnehmungen der Gegenübertragung versuchen, die individuelle Dynamik der Depression der Patient:innen und die möglichen Verwicklungen der Therapeut:innen darin nachzuzeichnen. Zwei Fragen werden vor dem Hintergrund aktueller psychoanalytischer Forschung (D. Tuckett et al. 2024) im Zentrum stehen: (1) Welche transformatorische Wirkung kommt dem – sich  vom Verhalten der Primärobjekte abgrenzenden – Habitus (P. Bourdieu) dem/der Therapeut:in zu? (2) Und woran können wir sehen, dass therapeutische Interventionen verändernd wirksam sind (R. Langs)?

Teilnehmer:innen, die eigenes Material vorstellen wollen, werden gebeten, sich vor Beginn des Seminars mit dem Leiter unter praxis@sadjiroen.de in Verbindung zu setzen.
Das Seminar richtet sich ausschließlich an Kolleg:innen, die psychodynamisch mit depressiven Patient:innen arbeiten.

Referent:innen

Dr. med. Andreas Sadjiroen

Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytiker (DPV / IPA), Supervisor, Lehrtherapeut und Dozent am AEMI und am MBI, 2015 – 2021 Vorstandsmitglied der PAH, Mitglied des Arbeitskreises Gruppenpsychotherapie AKG am MBI.

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