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Beschreibung

Weltweite politische und soziale Krisen machen vor dem Eingang der psychotherapeutischen Praxis nicht halt und zeigen sich auch in der Gestalt von Träumen, die bedrohliche äußere Szenarien mit innerseelischen Konfliktthemen verweben. Wie können solche Träume verstanden und gedeutet werden? Hier ergibt sich die Schwierigkeit bzw. Herausforderung, das Traummaterial über den manifesten Text hinaus - ohne die gesellschaftlich begründete Angstthematik zu leugnen - auch im Kontext der unbewussten Wünsche und Ängste der Patient:innen sowie bezogen auf das Beziehungsgeschehen (frühe Objekte und aktuelle Übertragungssituation) fruchtbar zu bearbeiten.

Ziel des Seminars ist es, gemeinsam darüber nachzudenken, wie Träume in Zeiten globaler Krisen (z. B. russisch-ukrainischer Krieg, Nahostkonflikt oder Pandemie) psychodynamisch verstanden werden können. Die Teilnehmenden sind eingeladen, Träume aus ihrer klinischen Praxis vorzustellen.

Ebenso werde ich eigenes Fallmaterial und theoretische Inputs zum Verständnis von Träumen (intersubjektiv, trieb- und objektbeziehungstheoretisch) anbieten.
Darüber hinaus kann ich Ergebnisse meiner qualitativen Traumforschung aus der Zeit der Corona-Krise vorstellen. Anhand von webbasierten Traumtagebüchern, die über mehrere Monate geführt wurden, konnte die individuelle psychodynamische Verarbeitung der Pandemie nachgezeichnet werden.

Referent:innen

Mag. Dr. Anita Dietrich-Neunkirchner

Senior Lecturer an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Psychologin, Psychoanalytikerin, Gruppenpsychoanalytikerin, Supervisorin, Lehranalytikerin am Psychoanalytischen Seminar Innsbruck (PSI) u. der SFU Wien. In eigener Praxis, Lehre u. am Ambulatorium der SFU tätig.

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