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Fortbildungspunkte

Für die Teilnahme an den Kurzseminaren werden Fortbildungspunkte beantragt.

Zwischen Selbstschutz und Beziehungsrisiko

(Montag + Dienstag, 14:30 bis 16:00 Uhr)

Beschreibung

Lüge und Angst stehen in einem engen Zusammenhang: Die (Selbst-)Lüge kann Angst abwehren, Vertrauen ermöglichen – aber auch neue Ängste erzeugen und Beziehungen gefährden. Bei Angststörungen kann sie als Abwehrmechanismus und als Schutz vor Scham oder Beziehungsverlust dienen. Gleichzeitig verhindert sie authentisches Vertrauen und erschwert die therapeutische Arbeit. In diesem Kurzseminar wird die Rolle von Lüge und Angst im Rahmen verschiedener psychodynamischer Theorien übersichtsweise beleuchtet. Zudem wird ihre praktische Übertragbarkeit auf den therapeutischen Alltag untersucht. Eigene Fallbeispiele und Diskussionsbeiträge können eingebracht und gemeinsam reflektiert werden.

Referent:innen

Prof. Dr. med. Sönke Arlt

Die besondere Bedeutung für das biografische Narrativ

(Montag + Dienstag, 14:30 bis 16:00 Uhr)

Beschreibung

Geschwister haben häufiger unterschiedliche, zuweilen sogar widersprüchliche Erinnerungen an dieselben Ereignisse. Abhängig von der Qualität der geschwisterlichen Beziehungen kann dies zu erbitterten Kämpfen um die „Wahrheit“ oder aber zur Entwicklung von Ambiguitätstoleranz führen. Dabei können Geschwister für die Wahrnehmungsvalidierung und für die Vertrauensfähigkeit eine ebenso große Rolle spielen, wie die Eltern. Zudem sollte heute der Einfluss der Geschwisterbeziehungen auf die Entwicklung von Selbst- und Objektrepräsentanzen, Identitätskonturierung sowie Objektwahl unserer PatientInnen, ausreichend Beachtung finden.

Neben der Darstellung einiger grundlegender Erkenntnisse über Geschwister-beziehungen, soll das Thema schwerpunktmäßig entlang von anamnestischen Fragestellungen, anhand von Fallbeispielen der Teilnehmenden und ggf. dem Austausch über die eigenen Geschwisterbeziehungserfahrungen, bearbeitet werden.

Referent:innen

Dipl.-Psych. Ulrike Lilje

Ein Anwendungskurs zum STIPO-Interview

(Montag + Dienstag, 14:30 bis 16:00 Uhr)

Beschreibung

Das Strukturierte Interview der Persönlichkeitsorganisation (STIPO-R, revidierte Version, Clarkin et al., 2016) ermöglicht eine umfassende und reliable Diagnostik der Persönlichkeit und ihrer Beeinträchtigungen. Es basiert auf dem Ansatz Otto Kernbergs, der in seinem Modell der Persönlichkeitsorganisation den Grad der Integration der Identität, die Reife der Abwehr und die Fähigkeit zur Realitätsüberprüfung als zentrale diagnostische Dimensionen definiert. In diagnostischen Erweiterungen wurden später zusätzliche Dimensionen ergänzt. Das Interview differenziert zwischen „normaler“, „neurotischer“ und „borderline I-III“ Persönlichkeit und kann nicht nur eine Persönlichkeitsstörung diagnostizieren, sondern auch den Schweregrad definieren, was zentral ist für die therapeutische Strategie. Das Seminar bietet ein Kennenlernen des STIPO-R-Interviews für alle Interessierten. Nach Einführung des Modells werden die diagnostische Einschätzung diskutiert (Videos), das individuelle Ausprobieren des Instruments ermöglicht (gern Patient:innenbeispiele mitbringen!) und Schweregrade von Persönlichkeitsstörungen und ihre therapeutischen Implikationen veranschaulicht.

Referent:innen

Prof. Dr. Leonie Kampe

Zur intrapsychischen und kollektiven Dynamik von Verschwörungstheorien

(Mittwoch + Donnerstag, 14:30 bis 16:00 Uhr)

Beschreibung

Verschwörungstheorien erfüllen psychologische Funktionen, die tief in individuellen und Gruppendynamiken verwurzelt sind. Dieses Kurzseminar soll im Überblick die psychodynamischen Prozesse beleuchten, durch die aus anfänglichem Zweifel eine starre Gewissheit entstehen kann – und wie Misstrauen gegenüber Institutionen, Menschen oder Fakten zu einem identitätsstiftenden Weltbild gerinnt. Aus intrapsychischer Perspektive betrachten wir Bindungserfahrungen, unbewusste (Scham- und Schuld-)Konflikte wie auch Beziehungswünsche, die Verschwörungsglauben begünstigen. Auf gesellschaftlicher Ebene analysieren wir, wie soziale Spaltungen, unverarbeitete kollektive traumatische Erfahrungen und das Bedürfnis nach Orientierung und Zugehörigkeit diese Haltungen verstärken können.

Referent:innen

Dr. Claas Happach

Zur therapeutischen Haltung bei Suizidalität

(Mittwoch + Donnerstag, 14:30 bis 16:00 Uhr)

Beschreibung

Suizidalität wirft die Frage des Vertrauens auf existentielle Weise auf. Indem das eigene Leben in die Waagschale der therapeutischen Beziehung geworfen wird, wird die Frage relevant, ob und wieviel Vertrauen Voraussetzung einer Psychotherapie ist.

Das Kurzseminar befasst sich zunächst mit der interaktionellen Bedeutung von Suizidalität in der therapeutischen Beziehung, um am zweiten Tag grundsätzliche Fragen der hilfreichen therapeutischen Haltung zu erörtern. Zwei kurze Inputs dienen einem grundsätzlichen Überblick über die (Beziehungs-)Dynamik der Suizidalität und therapeutischer Interventionen, um diese an Beispielen der Teilnehmenden zu diskutieren.

Referent:innen

Prof. Dr. med. Reinhard Lindner

(Mittwoch + Donnerstag, 14:30 bis 16:00 Uhr)

Beschreibung

In den Gremien der Selbstverwaltung (Kassenärztliche Vereinigungen der Länder (KVen), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)), in den Kammern (Ärztekammern und Psychotherapeutenkammern) wird sich intensiv mit den aktuellen Themen der „Welt des Sozialrechts“ befasst. Das Schiff des Gesundheitswesens, insbesondere die „MS Psychotherapie“, ist derzeit in schweren Gewässern. Ohne die vielen Aktiven in den genannten Gremien wären wir dem Wind, der uns entgegenbläst, ausgeliefert. Welchen Herausforderungen wir derzeit gegenüberstehen, soll im Seminar beleuchtet und diskutiert werden.

Referent:innen

Ingrid Möslein-Teising

Kontakt

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