Zum Seiteninhalt springen

Beschreibung

Der Vortrag nimmt die berühmte Aktion Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt zum Ausgangspunkt, um in die oft rätselhafte Welt von Joseph Beuys einzutauchen. In einer fiktiven Analysesitzung, in der Beuys die Aktion wie einen Traum erzählt, tritt der Mensch hinter dem Künstler hervor – mit seinen inneren Konflikten, Ängsten und Visionen.
Im Zentrum steht dabei die sogenannte „Tartarenlegende“, die Erzählung, Beuys sei nach einem Flugzeugabsturz von tartarischen Nomaden gerettet, in Fett gehüllt und mit Filz gewärmt worden. Diese Geschichte, die er selbst immer wieder als Ursprung seiner künstlerischen Symbolik darstellte, ist nachweislich erfunden – aber nicht ohne tiefere Wahrheit.
Der Vortrag beleuchtet diese Legende im Zusammenhang mit Beuys’ biografischen Brüchen und seelischen Verletzungen. So wird nachvollziehbar, wie eine persönliche Erfahrung – oder deren imaginierte Verarbeitung – zur Grundlage einer Kunst wird, die ebenso verstören wie heilen will.

Referent / Referentin

Dr. Matthias Oppermann

Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker (DPV, IPV) in eigener Praxis. Bildender Künstler. Mitglied im BBK Hamburg und der dänischen Künstlergruppe RIIMFAXE. Veröffentlichungen über Beuys, Giacometti, künstlerische Forschung und Bildentstehungsprozesse.

Zu den Hauptvorträgen