Vormittagsseminare
Vormittagsseminare Mo – Do jeweils 11:30 bis 13:00 Uhr. Seminare bestehen in der Regel aus etwa 18 Teilnehmenden.
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Fortbildungspunkte
Für die Teilnahme an den Vormittagsseminaren werden Fortbildungspunkte beantragt.
Diskussion mit den Vortragenden der Hauptvorträge vom Vormittag
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
In diesem Seminar werden von Montag bis Donnerstag die Hauptvorträge gemeinsam mit den Vortragenden und dem Seminarleitenden aufgegriffen und diskutiert. Sie haben somit die Möglichkeit, die Diskussion über die vorgestellten Grenzfragen zwischen Gesellschaft und Behandlungszimmer mit den Vortragenden zu vertiefen und zu diskutieren.
Die Bedeutung von Grenzen für Gesellschaft und Individuum, das psychoanalytische Denken unter dem Druck gesellschaftlicher und individueller Konflikte, das Ineinandergreifen von verrückter Welt und psychotischem Innenleben, die Klimakatastrophe und die Veränderungen der Wahrnehmung von Mutterschaft sind damit die Themen, die miteinander bearbeitet werden.
Neben der Klärung und Vertiefung inhaltlicher Fragen, die sich aus dem Hauptvortrag ergeben haben, soll es vor allem die Möglichkeit geben, die Relevanz für die tägliche Praxis zu erörtern und eine Brücke zu klinischen Fragestellungen der Teilnehmenden zu bauen. Auf diese Weise nehmen Sie am zentralen Diskurs der Psychodynamischen Tage teil.
Referent:innen
Prof. Dr. med. Reinhard Lindner
FA f. Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (DGPT). Dozent, Supervisor und Lehrtherapeut an der APH, AEMI und IfP in Hamburg, Professor für „Soziale Therapie“, Institut für Sozialwesen, Universität Kassel.
Übertragung und Gegenübertragung sowie Abstinenz in Zeiten von Krisen
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
Das Seminar richtet sich an Psychotherapeut:innen und klinisch Tätige in ambulanter und stationärer Versorgung sowie in Beratungsstellen.
Die obige Frage richtete eine Patientin an mich, ganz abrupt und ohne dass sie eine offensichtliche Verbindung zu dem vorangegangenen Gespräch zu haben schien. Trotzdem war auch mir sofort "klar“, was sie meinte. In diesem Fall ging es um den Ukraine-Krieg. Wie ich wohl damit klar komme.
Bereits seit der Corona-Pandemie treffen äußere Krisen gleichermaßen Patient:innen wie Psychotherapeut:innen. Beide haben zum Beispiel unter Umständen ähnliche Ängste. Die Klimakrise sowie die Kriege, die näher gerückt sind und uns mehr betreffen, schüren Unsicherheit und treffen auf Seiten der Patient:innen (aber auch auf Seiten der Psychotherapeut:innen) auf bereits vorhandene grundlegende Unsicherheit sowie neurotische Strukturen.
Dadurch kann es noch schwieriger werden, zwischen innerer und äußerer Realität zu unterscheiden, Übertragung und Gegenübertragung sind auch auf Seiten der Therapeut:innen stärker gefärbt von eigenen Ängsten und unbewussten Vorstellungen, die in dieser Situation schwerer bewusst werden können. Dazu kommt die Frage, wie wir die Abstinenz handhaben wollen und können.
Im Seminar werden wir uns nach einem theoretischen Input mit Texten von Erlich und Bohleber (werden vorher bekannt gegeben) mit Behandlungssequenzen beschäftigen und versuchen, Antwort auf die obigen Fragen – so weit möglich – zu finden.
Dazu bitte ich die Teilnehmer:innen, eigene Ausschnitte aus Behandlungen mitzubringen. Die Seminarleiterin kann Behandlungssequenzen vorstellen.
Referent:innen
Dipl.-Psych. Gabriele Amelung
Psychoanalytikerin in eigener Praxis / Lehranalytikerin der DPG, DGPT und IPV, Dozentin, Ausbildungsleiterin am Institut der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft Hamburg.
Grenzfragen und das Ringen um Kohäsion
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
In der psychodynamischen Gruppentherapie begegnen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft, die teilweise in sehr verschiedenen sozialen Situationen leben. Aktuelle politische Krisen und politische Kontroversen und Spaltungen beeinflussen die Mitglieder auf unterschiedliche Weise. Spiegelt sich das in unseren Therapiegruppen wieder? Gibt es Diskussionen über Impfungen, Gendern, die Klimakrise, die AfD, Zuwanderung, Gaza... Oder haben sich die Mitglieder darauf geeinigt, diese Themen auszulassen? Grenzfragen sind besonders auch Fragen um Zuwanderung oder die Ablehnung der Migration. Die Menschen, die zu uns kommen, bringen ihre eigenen Geschichten, Traumata und Normen mit - wie gehen wir damit um?
Hier entstehen besondere Herausforderungen für die Gruppen und die Leitung der Gruppe.
Ich möchte Ihnen hier einen Austausch anbieten über die verschiedenen Erfahrungen, die Sie damit in Ihren Gruppen gemacht haben und lade Sie ein, diese einzubringen.
Natürlich sind auch andere willkommen, die sich darüber austauschen wollen.
Referent:innen
Dr. Klaus Augustin
FA für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Dozent, Lehrtherapeut und Supervisor in Gruppentherapie, Psychoanalyse und Psychotherapie. Lehrgruppenanalytiker D3G und Lehranalytiker DGPT. Fachlicher Leiter der AG Gruppentherapie an der APH.
Interdisziplinäre Betrachtungen aus neurologisch-psychoanalytischer Sicht
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
Neurologisch anmutende Beschwerden und chronische Schmerzsyndrome bei Kindern und Jugendlichen sind deutlich unterversorgt und diagnostisch oft sehr schwer zu fassen. Kriege und gesellschaftliche Krisen wie auch körperliche Erkrankungen, Fatigue, Post-Covid-Syndrome und andere Symptomatologien führen aktuell zu steigenden Vorstellungsraten über die Altersspanne, die das ambulante Versorgungssystem herausfordern und an Grenzen bringen können.
Das Seminar verfolgt die Zielsetzung, die Phänomene von Konversionsstörungen und anderen körpernahen Beschwerdebildern interdisziplinär aus der Perspektive der Neurologie wie auch der Tiefenpsychologie zu betrachten. Mit praktischen Fall- und Videobeispielen aus dem klinischen Alltag diskutieren wir mögliche Differentialdiagnosen aus somatischer und psychodynamischer Sicht. Hierbei beleuchten wir organische und psychopathologische Grundlagen und erarbeiten uns ein sinnvolles, praxisnahes diagnostisches Vorgehen.
Basierend hierauf überlegen und diskutieren wir interdisziplinäre ambulante und stationäre Behandlungsansätze. Ziel ist, dass auch Teilnehmer:innen ohne explizite neurologische Vorbildung wesentliche somatische Fragestellungen und differenzialdiagnostische Schritte einschätzen können im Dienste einer gelingenden psychotherapeutischen Unterstützung entlang des „Grenzgangs Soma und Psyche“.
Referent:innen
Saskia Fahrenkrug
Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin (DPG), Supervisorin, Leitende Psychologin UKE, Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie.
Dr. med. Rachel-Maria Zwergal
Fachärztin für Neurologie, Palliativmedizin, zertifizierte Expertin der DMKG, klinische und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Oberbayerischen Kopfschmerzzentrums der Neurologischen Klinik und Poliklinik, sowie der interdisziplinären Schmerzambulanz der LMU München.
Grenzgänge zwischen sexuellem Spiel und pathologischer Fixierung
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
Im Seminar nutzen wir traditionelle psychoanalytische Theorien, um sie mit modernen psychodynamischen Ansätzen zu vergleichen und einen Einblick über den historischen Wandel vom Perversionsbegriff in Abgrenzung zur Paraphilie zu geben.
Im Grenzgang zwischen Entpathologisierung/Entstigmatisierung und Verleugnung/Bagatellisierung wird der gesellschaftliche Wandel des Umgangs mit Sexualität gemeinsam kritisch reflektiert und diskutiert.
Themen können in diesem Kontext die gesellschaftliche Normalisierung von z. B. BDSM, Kinkyness einerseits und die zunehmende Diskriminierung sexueller Minderheiten sowie der Anstieg des Konsums strafrechtlich relevanten pornographischen Materials sein. Das Seminar soll einen sicheren Reflexionsraum bieten, um sich mit diesen oft verwirrenden Entwicklungen und Strömungen offen auseinanderzusetzen und eine eigene Haltung zu entwickeln.
Kliniker:innen können eine Orientierung bekommen, wie sie manifeste sexuelle Störungen (gemäß ICD 11) von speziellen sexuellen Interessen unterscheiden können und wie sie perverse Beziehungsdynamiken erkennen und diese im therapeutischen Setting professionell handhaben können. Dabei sollen die Teilnehmer:innen befähigt werden, sich Handlungsleitfäden (v. a. in Bezug auf Fremdgefährdung) zu erarbeiten.
Das Einbringen eigener Fallvignetten ist möglich.
Zielgruppe sind psychologische und ärztliche Psychotherapeut:innen.
Referent:innen
Annika Flöter
Psychologische Psychotherapeutin (TP), Sexualtherapeutin DGfS, TFP-Therapeutin, Sprecherin Fort- und Weiterbildungsausschuss der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung. In eigener Praxis und als Supervisorin, Referentin und Fortbildungsleitung tätig.
Dipl.-Psych. Vivian Jückstock
Psychoanalytikerin und Psychologische Psychotherapeutin, Paar- und Sexualtherapeutin (DGfS), Supervisorin, Lehrtherapeutin (TP, AP) und Dozentin. Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS), niedergelassen in eigener Praxis in Hamburg-Rotherbaum.
Von der Blockade zur Weiterentwicklung
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
In psychotherapeutischen Behandlungen kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Patient:in und Behandelnden, die mit heftigen Emotionen einhergehen können und oftmals zum Stocken des therapeutischen Prozesses führen. In unserem Seminar möchten wir typische Konfliktsituationen identifizieren, gemeinsam Ideen zu der dahinterliegenden Psychodynamik erarbeiten und ihren möglichen Nutzen für die Behandlung ausloten. Vor diesem Hintergrund soll es auch um konkrete behandlungstechnische Überlegungen und Interventionen gehen. Theoretisch wollen wir – neben der Vorstellung psychodynamischer Ansätze – auch einen Blick über den fachlichen Tellerrand in die Bereiche Mediation, Soziologie und Verhaltenstherapie werfen.
Das Einbringen von Fallvignetten ist erwünscht.
Referent:innen
Victoria Gerdesmann
Psycholog. Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und analytische Psychotherapie, Psychoanalytikerin, Supervisorin und Selbsterfahrungsleiterin, Dozentin, niedergelassen in Hamburg.
Dipl.-Psych. Carlotta Nord
Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin (DPG), in eigener Praxis in Hamburg. Langjährige Klinikerfahrung, Dozentin, Supervisorin und Lehrtherapeutin (TP) in verschiedenen Ausbildungsinstituten.
Erweiterungen des Mentalisierungskonzeptes und aktuelle Anwendungen
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
Die Mentalisierungsbasierte Psychotherapie steht seit Kurzem in den Leitlinien zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung gleichranging neben der DBT. In den vergangenen Jahren erfolgte zudem eine Erweiterung um das Konzept des Epistemischen Vertrauens und eine Ausweitung des Anwendungsspektrums, beispielsweise auf das Gruppensetting, auf somatoforme Erkrankungen, Symptomatologien bei Neurodiversität sowie Traumafolge- und Psychoseerkrankungen.
Das Seminar gibt einen kurzen Überblick über die Grundlagen der MBT unter besonderer Berücksichtigung und Ausführung dieser aktuellen Entwicklungen. Es richtet sich schulenübergreifend an ärztliche und psychologische Psychotherapeut:innen, die auch mit strukturell stärker beeinträchtigten Patient:innen arbeiten.
Eigene Fälle sind ausdrücklich willkommen!
Referent:innen
Dr. med. Claas Happach
FA für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse, Gruppenanalyse bis 9 / 23 Leiter der Psychiatrischen Klinik des Bethesda Krankenhauses Bergedorf, seitdem in eigener Praxis als Psychotherapeut, Supervisor und Dozent tätig.
in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, Krisen und Bedrohungen
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
Die Covid-Pandemie, Umweltkatastrophen und näher rückendes Kriegsgeschehen zeigen uns, wie schnell bisher geglaubte Sicherheiten erschüttert werden können. Auch die, die es wissen sollten, können keine Lösungen parat haben, da es um komplexe globale Probleme geht, denen unterschiedlichste Interessen zugrunde liegen.
Spaltungstendenzen sind weltweit zu beobachten. Schnell geht es um „richtig“ und „falsch“, als sei die Fähigkeit, einander zuzuhören und sich konstruktiv miteinander auseinanderzusetzen, abhandengekommen. Kinder und Jugendliche, die nach Halt, Orientierung und Resonanz suchen, fühlen sich allein gelassen, nicht gesehen in ihrem veränderten Lebensgefühl. Sie erleben Verunsicherung, Ohnmacht, Kontrollverlust, reale Bedrohung oder wehren solche unerträglichen Gefühle quasi manisch ab im Wettbewerb um Selbstoptimierung und Selbstinszenierung in sozialen Medien. In unseren Praxen erleben wir depressive, erschöpfte, überforderte Patient:innen, die in ihrem Gefühlschaos nicht ankommen können in einer Halt gebenden Beziehung, Symptome entwickeln, sich nicht zugehörig fühlen.
Wie können wir als Therapeut:innen diesen Phänomenen begegnen, wo finden wir Räume, um uns mit eigenen existentiellen Erfahrungen von Endlichkeit, ungeschützt und ausgeliefert-Sein auseinander zu setzten, eine eigene Haltung und Perspektive zu entwickeln?
Das Seminar bietet Raum, sich diesen Fragen zu nähern und eigene Fallbeispiele einzubringen.
Referent:innen
Dipl.-Soz.-Päd. Angelika Holderberg
Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin, Familientherapeutin, Dozentin und Supervsorin am Michael-Balint-Institut Hamburg, Selbsterfahrungsleiterin am Institut für psychoanalytische Paar- und Familientherapie e. V. Göttingen-Hamburg-Heidelberg.
Aktuelle Ansätze zur Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
Weltweit lässt sich in Zusammenhang mit der Sars-CoV-2-Pandemie ein Anstieg der Inzidenz von Essstörungen abbilden. Die Ursachen für diesen Trend sind unklar. Diskutiert werden die Rolle von sozialen Medien oder Gefühle von Kontrollverlust und Zukunftsangst in einer Phase sich zuspitzender Krisen. Nach wie vor bestehen lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz, vor allem im ambulanten Setting. Das Seminar möchte zum Brückenschlag zwischen verschiedenen Berufsgruppen ermutigen. Wir wollen eine Haltung vermitteln, die medizinische mit psychotherapeutischen Interventionen verknüpft, ohne kulturelle Aspekte aus den Augen zu verlieren. In diesem Sinne thematisieren wir sowohl biologische Faktoren der Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen als auch psychodynamische Theorien. Wir gehen auf Prinzipien der Wiederernährung ein und erläutern, warum es bedeutsam ist, das Strukturniveau der Patient:innen bei der Behandlungsplanung zu berücksichtigen.
Von besonderem Interesse ist, inwiefern historische Störungsmodelle und ihre jeweiligen ideologischen Hintergründe unsere Vorstellungen bis heute beeinflussen. Ein Update bezüglich der neuen Diagnosekriterien in ICD-11 darf nicht fehlen. Außerdem wenden wir uns Menschen zu, die im wissenschaftlichen und klinischen Kontext bisher eher vernachlässigt wurden, was beispielsweise für an einer Essstörung erkrankte Männer gilt. Nicht zuletzt besprechen wir Besonderheiten der Therapie von Essstörungen in unterschiedlichen Lebensabschnitten.
Um die Inhalte zu vertiefen und praktisch anzuwenden, sind Kasuistiken der Teilnehmer:innen sehr willkommen!
Referent:innen
Dipl.-Psych. Susanne Kaut-Reylaender
Psychologische Psychotherapeutin TP, niedergelassen in eigener Praxis mit Schwerpunkt Essstörungen; Dozentin, Supervisorin und Selbsterfahrungsleiterin in verschiedenen Instituten.
Dr. med. Ursula Völker
Oberärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Vorstandsmitglied TFP-Institut Nord.
Risikofaktoren und Konfliktfelder der Profession
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
Das Seminar "Berufsethik" behandelt grundlegende Fragen der professionellen Haltung, bei der die Verpflichtung der Therapeut:innen zur "Abstinenz" im Zentrum steht: Diesen Begriff gilt es zu klären mit der Differenzierung von korrigierbaren "Fehlern" und persönlichen Eigenheiten, Grenzüberschreitungen und Grenzverletzungen bis zu ethischen Verfehlungen, die Schaden anrichten und berufsrechtlich sanktioniert werden. Ein persönliches "Frühwarnsystem" für Risikofaktoren ist dabei unerlässlich.
Das Seminar wird an vier Tagen folgende Themen behandeln:
- Abgrenzung von Fehler, Grenzüberschreitung, Grenzverletzung und ethischer Verfehlung
- Warnsignale und Risikofaktoren für grenzverletzendes Verhalten – vorübergehend oder chronisch?
- Diskussion von Fallbeispielen: Beschwerde – Schlichtung – Sanktion
- Etablierung und Bedeutung von Ethikstrukturen an psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten
Referent:innen
Dipl.-Psych. Ann Kathrin Scheerer
Diplom-Psychologin, Psychoanalytikerin in eigener Praxis (DPV, IPV, DGPT), Vorsitzende der Ethikkommission der DPV.
Die äußere und die innere Welt in Träumen
(Mo – Do 11:30 bis 13:00 Uhr)
Beschreibung
Träume, als notwendige und kreative Verarbeitung äußerer Einflüsse und innerer Erfahrungen und Impulse sowie ihre Deutung, haben in der Psychoanalyse und Psychotherapie einen festen Platz. Seit Freud die Träume als vollgültige psychische Phänomene betrachtet und mit ihrer Deutung die Mechanismen der Traumbildung und das topische Modell des psychischen Apparates konzeptualisiert hat, sind Träume in ihrer Entstehung, Funktion und Bedeutung immer weiter erforscht worden.
Die bedeutsamsten Strömungen der Traumdeutung und -forschung werden in einer Einführung in Grundzügen vorgestellt und diskutiert (Neurowissenschaften: Solms; Ich-Psychologie: Erikson, Greenson; Objektbeziehungstheorie: Bion, Quinodoz; Traum als Mikrowelt: Moser und Zeppelin; Träume in der Therapieforschung: Leuzinger-Bohleber u. Fischmann). In jeder Sitzung ist die Deutung eines Traumes vorgesehen. Die Träume werden von den Teilnehmer:innen aus ihrer klinischen Arbeit eingebracht und in der Gruppenarbeit, die sich an dem Konzept von Morgenthaler und Reiche orientiert, erschlossen und interpretiert.
Das Seminar ist auch für Kandidat:innen besonders geeignet, die hier, in der Zusammenarbeit mit erfahrenen Kolleg:innen, die Grundlagen der psychoanalytischen Traumdeutung kennenlernen oder vertiefen und selbst Träume einbringen können.
Referent:innen
Dipl.-Psych. Christiane Schrader
Psychoanalytikerin, Psychol. Psychoth. (DPV, IPV, DGPT, FPI) in eigener Praxis – Supervisorin, Lehrtherapeutin, Dozentin. Mitbetreiberin des Instituts für Alterspsychotherapie.