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Beschreibung

Der Neunte Familienbericht des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend zum „Eltern sein in Deutschland“ (2021) berichtet einen Trend, der durch einen steigenden Anspruch von Müttern (und auch Vätern) an die eigene Elternschaft gekennzeichnet ist. Beide verbringen mehr Zeit mit ihren Kindern als je zuvor, erleben sich jedoch gleichzeitig häufiger als insuffizient.

Der soziologisch geprägte Begriff der „Intensivierten Mutterschaft“ (Hayes 1996) beschreibt dazu passend ein zeitgeschichtlich geprägtes Verständnis von der mütterlichen Rollenübernahme, die intuitiv erfolge, kindliche Bedürfnisse in den Mittelpunkt stelle, Aufopferungsbereitschaft fordere und der optimalen Förderung des Kindes verpflichtet sei. Solche Vorstellungen werden als in westlichen Ländern vorherrschendes Ideal diskutiert und beeinflussen, so lässt sich postulieren, auch die psychodynamische Theoriebildung, unser therapeutisches Denken und Handeln. Der Vortrag soll einen Einblick geben in Ursprünge, Formen und aktuelle Folgen dieser Entwicklung, ergänzt um interkulturelle Perspektiven.

Referent / Referentin

PD Dr. med. Carola Bindt

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