Grenz-Phänomene in der Psychiatrie
Zwischen Selbst- und Weltverlust
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Beschreibung
Sowohl wahnsinnige Zeiten als auch wahnsinnige Erlebnisse können die Psyche des Menschen nachhaltig aus den Angeln heben und zu einer inneren Zerreißprobe werden – mit vielfältigen Folgen. Eine Folge ist das psychotische Erleben mit Nivellierung von Realität und Traum, Wahrheit und Schein, Existenz und Nicht-Existenz und Eigenem und Fremdem. Ein weiteres Grenzphänomen ist das dissoziative Erleben mit einer Trennung von Hier und Jetzt, Ich und Nicht-Ich, Innenwelt und Außenwelt und Gefühl und Verstand.
Für ein besseres Verständnis sollte der Blick über die Psychopathologie des Einzelnen hinausgehen und auch die jeweilige gesellschaftliche Situation und Stimmung und die Wechselwirkung derselbigen beachtet werden. Unsere heutige "wahnsinnige Zeit" blickt tief in die menschliche Seele hinein und diese wiederum in sie zurück. Sowohl psychotisches als auch dissoziatives Erleben können als Grenzphänomene zu einem Selbst- und Weltverlust mit existenziell bedrohlichem Charakter führen. Wie können diese Grenzphänomene im Kontext wahnsinniger Zeiten tiefenpsychologisch verstanden und vor allem therapeutisch behandelt werden?
Werfen wir vom Weltgeschehen einen Blick in unser Behandlungszimmer und aus diesem wieder zurück auf die Welt!
Referent / Referentin
Dr. med. Dr. phil. Andrea Moldzio MBA