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Beschreibung

Waren es vor 20 Jahren nur wenige Pioniere, die körperbezogene Techniken in die psychodynamische Psychotherapie einbezogen (Worms, Heisterkamp, Moser, Geißler), so ist heute eine starke Zunahme von Körper-Interventionen in unterschiedlichen Therapieschulen zu verzeichnen und Embodiment gewinnt in Forschung und Praxis zunehmende Bedeutung. Gerade für frühe Störungen, wo es noch keine Narrative gibt, sowie für Traumata, wo Erinnerungen jenseits von Amnesie und Dissoziation abgespalten sein können, eignet sich ein körperbezogener Ansatz.

Im prozeduralen Gedächtnis gespeicherte Inhalte, insbesondere implizites Beziehungswissen, sind mitunter eher über die Körperwahrnehmung, Bewegungen und Handlungen erreichbar als durch verbale Techniken. Beides muss sich nicht ausschließen, das Einbeziehen des Körpers kann jedoch zu einer Verlebendigung des therapeutischen Prozesses führen. Wie in psychodynamischen Verfahren üblich erfolgt auch bei körperbezogenem Vorgehen eine Analyse von Widerstand, Übertragung und Gegenübertragung und ein Aufdecken bislang verdrängter oder „abgeschnittener“, verbal nicht repräsentierter Gefühle.

Neben theoretischen Inputs soll es viel Raum für praktische Übungen mit der Körperwahrnehmung, mit Gesten, Bewegung und Körperpositionen geben. Auch auf stabilisierende und aufdeckende Arbeit bei traumatisierten Patienten sowie das Auflösen von Körperblockaden soll eingegangen werden.

Bringen Sie gerne eigene Fälle mit und vor allen Dingen Neugierde am Experimentieren!

Referent:innen

Dr. Claudia Marschner

FÄ für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoanalyse, Körpertherapie, Focusing, Psychodynamisch imaginative Traumatherapie, EMDR. Tätig in eigener Praxis. Dozentin im Psychoanalytischen Institut Bremen e. V., Supervisorin und Lehrtherapeutin.

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