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Beschreibung

Schon in ihren Anfängen begleitete die „jüdische Wissenschaft“ (vgl. z.B. Barboza/Henning 2006, S. 101ff.) Psychoanalyse notgedrungen die Beschäftigung mit Antisemitismus und antisemitischen Angriffen. Seit dem 07. Oktober 2023 ist die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland stark gestiegen (von 381 erfassten antisemitische Straftaten im 1. Quartal 2023 auf 793 im 1. Quartal 2024, Quelle: BKA), antisemitische Denkfiguren sind dabei gegenwärtig. In unserem Seminar soll es im ersten Schritt darum gehen, aus einer psychoanalytischen Perspektive in die Geschichte und Theorie des Antisemitismus einzuführen. Anschließend daran möchten wir mit den Teilnehmenden über Antisemitismus in der psychotherapeutischen Praxis ins Gespräch kommen. Wir freuen uns, wenn die Teilnehmenden eigenes Fallmaterial mit- und einbringen. Dabei soll es sowohl um eine Sensibilisierung im Umgang mit von Antisemitismus Betroffenen, um den Umgang mit antisemitischen Äußerungen von Patient:innen und um eigene antisemitische Reaktionsformen gehen.

Das Seminar richtet sich an Psychotherapeut:innen (auch in Ausbildung), die sich zum Thema Antisemitismus fortbilden und ihre Praxis reflektieren möchten. Wir arbeiten in der ambulanten Praxis sowohl psychoanalytisch als auch tiefenpsychologisch-fundiert im Einzel- sowie im Gruppensetting, so dass das Seminarthema settingübergreifend besprochen werden kann.

Referent:innen

Dipl.-Psych. Helge Jannink

Psychologischer Psychotherapeut (AfP) in Anstellung in ambulanter Praxis in Wentorf bei Hamburg, Gruppenanalytiker (D3G, BIG), Großgruppenleiter (BIG), Sexualpädagoge.

Prof. Dr. phil. Christine Kirchhoff

Professorin für Psychoanalyse, Subjekt- und Kulturtheorie an der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin (IPU), Psychoanalytikerin (DPV / IPA) in eigener Praxis in Berlin.

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