V04: Konversion, Schmerz und Anfallsleiden
Interdisziplinäre Betrachtungen aus neurologisch-psychoanalytischer Sicht
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Beschreibung
Neurologisch anmutende Beschwerden und chronische Schmerzsyndrome bei Kindern und Jugendlichen sind deutlich unterversorgt und diagnostisch oft sehr schwer zu fassen. Kriege und gesellschaftliche Krisen wie auch körperliche Erkrankungen, Fatigue, Post-Covid-Syndrome und andere Symptomatologien führen aktuell zu steigenden Vorstellungsraten über die Altersspanne, die das ambulante Versorgungssystem herausfordern und an Grenzen bringen können.
Das Seminar verfolgt die Zielsetzung, die Phänomene von Konversionsstörungen und anderen körpernahen Beschwerdebildern interdisziplinär aus der Perspektive der Neurologie wie auch der Tiefenpsychologie zu betrachten. Mit praktischen Fall- und Videobeispielen aus dem klinischen Alltag diskutieren wir mögliche Differentialdiagnosen aus somatischer und psychodynamischer Sicht. Hierbei beleuchten wir organische und psychopathologische Grundlagen und erarbeiten uns ein sinnvolles, praxisnahes diagnostisches Vorgehen.
Basierend hierauf überlegen und diskutieren wir interdisziplinäre ambulante und stationäre Behandlungsansätze. Ziel ist, dass auch Teilnehmer:innen ohne explizite neurologische Vorbildung wesentliche somatische Fragestellungen und differenzialdiagnostische Schritte einschätzen können im Dienste einer gelingenden psychotherapeutischen Unterstützung entlang des „Grenzgangs Soma und Psyche“.
Referent:innen
Saskia Fahrenkrug
Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin (DPG), Supervisorin, Leitende Psychologin UKE, Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie.
Dr. med. Rachel-Maria Zwergal
Fachärztin für Neurologie, Palliativmedizin, zertifizierte Expertin der DMKG, klinische und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Oberbayerischen Kopfschmerzzentrums der Neurologischen Klinik und Poliklinik, sowie der interdisziplinären Schmerzambulanz der LMU München.