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Beschreibung

In diesem Vortrag wird Epistemisches Vertrauen konzeptuell eingeführt und die empirische Forschung dazu vorgestellt. Epistemisches Vertrauen, eine Errungenschaft von frühen sicheren Beziehungserfahrungen, ist das basale Vertrauen in eine Person als sichere Informationsquelle. Das Konzept des Epistemischen Vertrauens (EV) ist das zentrale Charakteristikum für die Beziehungsarbeit und Veränderungsprozesse in der Mentalisierungsbasierten Therapie, findet aber darüber hinaus auch schulübergreifend Eingang in andere Therapieansätze, vor allem in der Arbeit mit strukturell stärker beeinträchtigten Patientinnen und Patienten. Mit dieser Perspektive wird vorgeschlagen, das Mentalisieren als ein maßgebliches Kommunikationssignal in sozialen Interaktionen zu sehen, um Vertrauen zu schaffen, und zweitens, dass epistemisches Misstrauen als gemeinsamer Entwicklungspfad verstanden werden kann, über den aversive Beziehungserfahrungen in der Vergangenheit ihren Einfluss auf psychosoziale Behandlungen ausüben können. Dies eröffnet eine neue Perspektive auf die Rolle der therapeutischen Beziehung. Klinische Implikationen zur Wiederherstellung von EV werden betrachtet.

Referentin / Referent

Tobias Nolte M. sc.
Arzt und Psychoanalytiker (IPA)

Klinisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter am University College London und Senior Researcher am Anna Freud National Centre. Psychoanalytiker in eigener Praxis und als Therapeut und Supervisor in Mentalisierungsbasierter Therapie.

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