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Beschreibung

Der Vortrag exponiert die philosophischen Topoi von fremd und eigen, bei welchen neben den Phänomenen des Fremden dessen Radikalität und die dialektische Relation beider Begriffe herausgearbeitet werden soll: Der pathische Charakter des Fremden als Widerfahrnis; das Fremde, das sich als Grenzphänomen zeigt, sich aber zugleich der Interpretierbarkeit entzieht, also präsent ist im Entzug; das Fremde im Eigenen (in uns selbst) und das Fremde, welches sich letztlich jeglicher (diskursiven) Ordnung widersetzt und also außerordentlich ist. In klinischer Hinsicht werden Fragen des Verstehens bzw. des Verlusts einer «natürlichen Selbstverständlichkeit» als Verlust intersubjektiven Verstehens thematisiert. Im Weiteren werden Fragen nach libidinösen und aggressiven Beziehungsdynamiken am Beispiel suizidaler Krisen erörtert, in denen selbst ein Suizid, d. h. ein Beziehungsabbruch sich noch als Beziehungsstiftung verstehen lässt. Und schließlich wird die Dialektik des Übergangs, wie sie exemplarisch an der Figur der projektiven Identifizierung und der Veränderung von Subjekt und Objekt erkennbar wird, untersucht. 

Referentin / Referent

PD Dr. med. Dr. phil. Daniel Sollberger

Stv. ärztlicher Direktor und Chefarzt Erwachsenenpsychiatrie Baselland PBL,

Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie; Privatdozent an der Med. Fak. der Univ. Basel; TFP-Dozent und Supervisor (ISTFP); Chefredaktor Schweizer Archiv für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Promotion in Philosophie und Medizin.

 

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