N08 - Von „fear of breakdown“ zu realen Katastrophen?“
Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Christine Kirchhoff
Kontakt
Psychodynamisch Denken und Arbeiten in Zeiten gesellschaftlicher Krisen
Angesichts der gegenwärtigen globalen Krisen – Klimawandel, Pandemie, Angriffskrieg in Europa – stellt sich die Frage nach der „Kultureignung“ des Menschen (Freud) mit großer Dringlichkeit. Ausgehend von Freuds Arbeiten zu Krieg, Tod und Vergänglichkeit und mit Bezug auf Arbeiten von u.a. Bion und Winnicott, soll es im Seminar darum gehen, die gegenwärtigen Krisen psychoanalytisch und kulturkritisch zu reflektieren. Da die drängende Gegenwart von Krisen in der äußeren Welt auch vor der psychotherapeutischen Praxis nicht haltmacht, soll es zum anderen darum gehen, sich vor dem Hintergrund des Erarbeiteten über die Erfahrungen mit dieser Situation auszutauschen. Was wird aus dem „thinking under fire“ (Bion), wenn der Wald in Europa brennt? Wie verhält sich die „Angst vor dem Zusammenbruch“ zu der Angst vor dem Zusammenbruch der uns gewohnten äußeren Welt? Diese und andere Fragen möchte ich gerne mit Ihnen diskutieren. Dabei werden wir uns theoretische Grundlagen erarbeiten (Input durch die Dozentin), Begriffe klären und das theoretisch Erarbeitete nutzen, um vor diesem Hintergrund die eigene praktische Tätigkeit zu reflektieren.
Das Seminar richtet sich an interessierte Praktiker:innen; Vorkenntnisse sind nicht notwendig.