N07 - Wofür Strömungen in der Psychosenpsychotherapie?
Dr. med. Hans Schultze-Jena
Dr. phil. Dipl.-Psych. Karsten Schützmann
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Zwischen Nähe und Distanz, Zuwendung u. Abstinenz, Parteilichkeit u. Neutralität
Das Seminar richtet sich nicht nur an Psychosetherapeut:innen, sondern auch an Behandler:innen anderer strukturell gestörter Kranker. Grundsätzlich hat es immer schon Bestrebungen in der Psychoanalyse gegeben, mit weniger aufwändigen Maßnahmen Patienten zu helfen, für die aufgrund ihrer Symptomatik oder ihrer psychosozialen Lebensbedingungen die Psychoanalyse als Standardbehandlung nicht infrage kam. Herbert Rosenfeld („Psychotic States“ (1965, dt. zul. 2002) vertrat dagegen durchgehend die Auffassung, dass auch Psychosekranke am meisten von dieser Standardbehandlung (mindestens 6 x pro Woche) profitieren würden; insbesondere warnte er vor Beruhigung/Beschwichtigung, Beratung und erzieherischen Maßnahmen. Im Weiteren fanden zunehmend präverbale Beziehungserfahrungen und kommunikative Möglichkeiten der frühen Lebensjahre Beachtung für die Entwicklung einer geeigneten Behandlungstechnik.
Im Seminar sollen wenige ausgewählte Vertreter der mittlerweile bekannten „Strömungen“ gelesen und an Fallbeispielen diskutiert werden.