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Anregungen für die psychodynamische Theorie und Praxis

Die Queer Theory hat zwar keinen klinischen Fokus wie die psychodynamischen Theorien, aber sie kann als kritisches und dekonstruktives Moment in der psychodynamischen Konzeptbildung angewandt werden und somit auch in die Behandlungspraxis einfließen. Dieser Einfluss ist vielleicht am spürbarsten bei der Vorstellung vom Unbewussten, das nicht in der Tiefe existiert, sondern immer wieder neu entsteht, nicht zuletzt in der Übertragungsbeziehung. In ähnlicher Weise könnte der Körper gedacht werden: nicht als faktische Tatsache, sondern als Verkörperung, als Körper im ständigen Werden. Zudem könnten die Formulierungen von Interventionen und Deutungen wegen der Infragestellung von Eindeutigkeit, Autonomie und Wahrheit sehr viel vager ausfallen. Der Schwerpunkt des Seminars wird auf der Behandlungspraxis liegen: Wir werden mit Stundenmaterial arbeiten und Interventionsmöglichkeiten durchspielen, die von den dekonstruierenden Momenten der Queer Theory beeinflusst sind. In Behandlungen, in denen Non-Binarität, Geschlechtsidentitäten oder maskuline Femininität im Fokus sind, wird das vermutlich besonders hilfreich sein.

Klinisches Material ist willkommen!