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Als psychodynamisch arbeitende Psychotherapeut:innen sind wir sowohl mit dem Trennen wie mit dem Verbinden von innerer und äußerer Realität befasst. Wir sind damit vertraut, dass Beziehungserlebnisse der Vergangenheit eine innere Realität schaffen, die uns Situationen als voller Gefahren oder freudig erleben lassen. Die äußere Realität ist uns zugänglich über die Vorstellungen, die wir von ihr ausbilden, die innere ist geprägt von teils bewussten, größtenteils aber unbewussten Phantasien, Gedanken und Gefühlen. Das Verhältnis von Innen- und Außenübertragungen, die Rolle der äußeren Realität und der Gegensatz von Übertragungs- und realer Beziehung müssen in jeder Behandlung reflektiert werden. In den letzten zweieinhalb Jahren haben wir Psychotherapeut: innen mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine einen massiven „Einbruch“ der äußeren Realität in unsere Behandlungszimmer erlebt. Welche Auswirkungen hatte dies auf uns und den Patient:innen sowie auf den uns vertrauten Rahmen? Wir werden dies theoretisch und anhand von Vignetten und Erfahrungsberichten, auch der Teilnehmer:innen, reflektieren.